Ein Muttertagsgeschenk für Mama


In der Kita hat Leo für seine Mama ein Bild zum Muttertag gemalt.

Er hat sich viel Mühe dabei gegeben und Blumen, Herzen und Luftballons gezeichnet.

Papa holt ihn am Nachmittag ab und bewundert Leos Bild.

„Das darf Mama aber erst Sonntag sehen“, sagt er. „Wir müssen es gut verstecken, damit sie es nicht vorher findet.“

Zu Hause rollen Sie das Bild mit einer roten Schleife zusammen und legen es ganz hinten in Papas Schreibtischschublade.

Am Sonntag ist Leo schon früh wach, leise steht er auf. Er will allein den Tisch decken. Papa soll dann mit ihm zusammen den Kaffee und die Eier kochen.

Leo holt sein Lieblingsgeschirr aus dem Schrank, faltet die Servietten und pflückt schnell noch ein paar Blümchen aus den Balkonkästen.

Jetzt muss er aber Papa wecken. Vorsichtig lugt Leo ins Schlafzimmer. Mama schläft noch, aber Papas Bett ist schon leer. Leo sieht Licht im Bad und hört das Rauschen der Dusche.

„Papa ist gleich fertig“, denkt sich Leo, „dann kann ich ja schon mal mein Bild holen.“

Er geht zum Schreibtisch und öffnet die Schublade.

„Aber wo ist das Bild geblieben?“ Er ist sich sicher, es in die unterste Schublade gelegt zu haben. Da ist es nicht mehr. Er wühlt alle Papiere durcheinander. Ist das Bild etwa verschwunden?

Leo rennt ins Bad. „Papa, Papa, mein Bild ist nicht mehr da. Jetzt hab ich kein Geschenk für Mama.“

„Keine Sorge, dein Bild liegt auf dem Klavier, da hab ich es gestern Abend hingelegt, als Mama schon im Bett war. Und ich habe noch einen Rahmen dafür gesorgt,“ sagt Papa.

Leo ist beruhigt. Zusammen mit Papa schaut er sich das gerahmte Bild an. Das gefällt ihm richtig gut.

Dann bereiten Sie das Frühstück vor. Als alles fertig ist, und Leo seine Mama rufen will, lässt er vor Aufregung sein Bild fallen.

Das Glas zerbricht in tausend Stücke, und Leo kann seine Enttäuschung nicht verstecken.

„Scherben bringen Glück“, sagt Papa. „Und das schöne Muttertagsbild ist ja noch heil.“

Als Mama an den Esstisch kommt, ist sie begeistert. „So ein wunderschönes Bild. Das ist ein tolles Geschenk. Herzlichen Dank, mein Schatz. Ich hänge ich es mir gleich über meinen Schreibtisch.“


Ingrid Ollenschläger, 2025

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